Neurofeedback in Delmenhorst

 

 


Neurofeedback, auch bekannt als EEG-Biofeedback, gewinnt als nicht-invasiver, medikamentenfreier Ansatz zur Behandlung von psychischen Belastungen und Störungen immer mehr Aufmerksamkeit. Auch gesunden Menschen kann Neurofeedback helfen, entspannter und flexibler im Alltag zu werden, die meditative Praxis zu vertiefen, effektiver mit Stress umzugehen und stressbedingten Erkrankungen vorzubeugen. Bei folgenden Zielen sollten Sie Neurofeedback in Erwägung ziehen:

 

  • Erhöhte Konzentration / bessere Gedächtnisleistung
  • Unterstützung von Spitzenleistungen (z.B. in Sport und Beruf)
  • Erhöhte Schlafqualität
  • Insgesamt spürbare Entspannung & Ausgeglichenheit
  • Reduzierung von Angstgefühlen
  • Reduzierung von chronischen Schmerzen
  • Reduzierung psychosomatischer Symptome


In diesem Artikel gehe ich auf die häufigsten Fragen ein, die mir meine Klientinnen und Klienten zu dieser Art der Behandlung stellen:

 

Was ist Neurofeedback-Training?

 

Neurofeedback ist eine nicht-invasive Behandlung, die das Gehirn dazu anregt, 'gesündere' Aktivitätsmuster zu entwickeln. Das Ziel der Behandlung besteht nicht nur darin, Ihr Denken und Fühlen zu verändern, sondern auch Ihr Gehirn auf biologischer Ebene so anzuregen, dass es besser funktioniert.

Jüngste Forschungen haben gezeigt, dass das Gehirn die Fähigkeit hat, sich zu verändern und anzupassen, wenn es die richtige Unterstützung erhält - eine Eigenschaft, die als Neuroplastizität bekannt ist. Neurofeedback kann diesen Prozess der Neuroplastizität fördern und beschleunigen.

Worte allein reichen für eine Symptomveränderung oft nicht aus. Mit Menschen darüber zu reden, wie sie sich besser beruhigen, anregen oder konzentrieren können, löst manchmal nicht die tiefer zugrunde liegenden Probleme. Neurofeedback hingegen ermöglicht es uns, mit dem Gehirn in seiner eigenen Sprache zu sprechen: den Gehirnwellen.

 

Was ist ein Gehirnwelle?

 

Unsere Gehirnzellen kommunizieren durch elektrische Impulse, die als Gehirnwellen bezeichnet werden. Jede Gehirnwelle hat zwei Eigenschaften:

Die Frequenz, (die angibt, wie schnell sich die Welle ausbreitet) und die Amplitude, (die angibt, wie hoch die Welle ist, wenn sie auf und ab läuft).

Im Allgemeinen werden schnellere Gehirnwellen mit Konzentration, Denken und Bewusstsein in Verbindung gebracht (Alpha- und Beta-Wellen),
während langsamere Gehirnwellen bei Entspannung, Meditation, Schlaf und Tiefschlaf vorherrschen (Theta- und Delta-Wellen).

Und dann gibt es noch Gehirnwellen, die langanhaltende Verschiebungen des gesamten EEG-Spektrums darstellen (Infra-Low-Frequency, ILF).

Bei psychischen Belastungen können die Gehirnwellenmuster gestört werden, was zu belastender biologischer Aktivität und ungesundem Verhalten führt. Beispielsweise haben Menschen mit ausgeprägten Ängsten oft eine zu schnelle Hirnwellenaktivität, was dazu führt, dass sie sich nervös, übererregt und panisch fühlen. Andererseits können Menschen mit Aufmerksamkeits-Störungen ein Übermaß an langsamerer Hirnwellenaktivität aufweisen, was zu Symptomen wie Hirnnebel, Tagträumen und Konzentrationsschwierigkeiten führt.

Ziel der Neurofeedback-Therapie ist es, diese dysregulierten Hirnwellenmuster zu modulieren.

 

Welches Verfahren bieten Sie an?

 
In meiner Praxis arbeite ich mit dem ILF-Neurofeefback, dem sogenannten Othmer-Verfahren nach nach Susan und Siegfried Othmer. Es ist eine moderne und erwiesenermaßen sehr wirkungsvolle Form des Neurofeedbacks und wurde mittlerweile mit umfangreichen klinischen Daten empirisch belegt.
Die Othmer-Methode arbeitet  unter anderem mit sehr tiefen,  'langsamen' Frequenzen (ILF= Infra Low Frequency). Dem Gehirn wird über das Feedback sinnbildlich ein Spiegel vorgehalten.  Hierüber kann es seine Erregungszustände selbständig regulieren und ausgleichen. Heute geht man davon aus, dass dieses Vorgehen die (Neu-)Vernetzung des Gehirns besonders stark anregt.

 

Die Othmer-Methode verbindet drei wirksame Einzelverfahren:

1. Das gängige und weit verbreitete Frequenzbandtraining (Training der einzelnen, unterschiedlichen Gehirnwellen)

2. Das ILF-Training (Finden und Etablieren einer optimalen, individuellen Infra-Low-Frequenz)

3. Die bipolare Ableitung (Training von zwei Gehirnregionen, die miteinander kooperieren)

 

Wie funktioniert Neurofeedback?

 

In meiner Praxis folgt Neurofeedback im Ablauf diesen grundlegenden Schritten:

Zu Beginn füllen Sie einmalig einen Fragebogen zu Ihren neurologischen und körperlichen Symptomen aus. Die Trainingsziele richten sich nach Ihrem Zustand und Ihren Absichten.

In jeder darauf folgenden Sitzung platziere ich zunächst ein paar Elektroden auf Ihrer Kopfhaut, um eine Echtzeitmessung der Gehirnströme zu erhalten (Elektroenzephalographie, EEG).  Beim Neurofeedback werden also keine elektrischen Ströme oder Stimulationen des Gehirns eingesetzt, wie dies bei anderen hirnbasierten Therapien der Fall ist.
Während das Training läuft, schauen Sie einen Film und/oder hören über Kopfhörer Musik. Ihre Rückmeldungen während des Trainings (und danach) sind die entscheidenden Hinweise, damit wir gemeinsam eine optimale, persönliche Trainingsfrequenz finden. Der gesamte Ablauf ähnelt sinnbildlich dem Anpassen einer neuen Brille.

Haben wir eine passende Trainingsfrequenz gefunden, wiederholen wir das Neurofeedback noch einige Male. Erste positive Veränderungen zeigen sich häufig recht schnell, aber das Gehirn braucht etwa 15 bis 20 Sitzungen, um sich nachhaltig neu einzustimmen.

Bestandteil jeder Behandlung sind neben dem Neurofeedback auch psychologische Vor- und Nachgespräche.

 

Ist Neurofeedback sicher? Gibt es Nebenwirkungen?


Da es sich beim Neurofeedback um eine nicht-invasive Behandlung und um eine Form von Gehirntraining handelt, gilt es im Allgemeinen als sicher und ohne nennenswerte Nebenwirkungen.

Wenn Nebenwirkungen auftreten, sind sie in der Regel von kurzer Dauer und klingen innerhalb von 24 bis 48 Stunden ab. Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören Schläfrigkeit, Konzentrationsschwäche, leichte Kopfschmerzen und Angstgefühle. In einer Untersuchung bei Patienten mit ADS/ADHS traten diese Nebenwirkungen nur bei etwa 1-3 % der Patienten auf.

 

Wie lange dauert Neurofeedback?

 

Veränderungen des Gehirns vollziehen sich in der Regel langsam und mit der Zeit. Aus diesem Grund kann es 15 und mehr Sitzungen brauchen, um langfristig stabile Veränderungen der Symptome und der Gehirnfunktion zu erreichen. Deutliche Effekte können sich aber schon in den ersten Sitzungen zeigen. Wie bei allen Formen von Bewegung und Therapie ist es am wirkungsvollsten, das Neurofeedback-Training regelmäßig durchzuführen, in der Regel mindestens 2 x pro Woche.

 

Wie lange hält die Wirkung von Neurofeedback an?

 

Da Neurofeedback die Neuroplastizität fördert (also die Fähigkeit des Gehirns, sich in seinem Aufbau und seiner Funktion immer wieder zu verändern), hat es das Potenzial, zu lang anhaltenden Anpassungen der Gehirnfunktionen zu führen. Viele Kliniker und Klinikerinnen sehen Menschen, die über viele Monate oder Jahre hinweg langfristige Vorteile erzielt haben. 

 

Wo kann ich mehr über (ILF-)Neurofeedback erfahren?